Digitale Prozesse & Lösungen TRANSFORM Spotlight
6. Juni 2025

Wie Unternehmen mit strukturierten Datenräumen Innovationspotenziale erschließen

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Auf der TRANSFORM 2025 setzte Robert Kellner, Director of Sales – Data Platform bei InterSystems Deutschland, mit seiner Keynote ein starkes Signal: Datenräume sind kein Zukunftsthema mehr – sie sind Realität und entscheidend für unternehmerischen Erfolg in der Digitalen Transformation.

Datenräume als strategischer Hebel

Kellner widersprach der häufig anzutreffenden Einschätzung, Datenräume seien lediglich ein „Hype-Thema“. Vielmehr seien sie heute ein zentraler Treiber für Innovation, Effizienz und Lieferkettentransparenz. Im Kern gehe es bei Datenräumen um eine strukturierte, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, bei der Daten über Unternehmensgrenzen hinweg geteilt werden, um Prozesse zu optimieren und neue Wertschöpfungspotenziale zu erschließen.

Ein funktionierender Datenraum basiert laut Kellner auf drei fundamentalen Säulen: Vertrauen, Sicherheit und klarer Datenhoheit. Der Begriff Data Sovereignty bezeichnet hierbei das Prinzip, dass Unternehmen jederzeit die Kontrolle über ihre Daten behalten und entscheiden können, wann und wie sie diese zur Verfügung stellen. Die Umsetzung erfordert standardisierte Schnittstellen, sichere Infrastrukturen und belastbare rechtliche Rahmenbedingungen.

Von der Datensammlung zur aktiven Datennutzung

Die Entwicklung von Dateninfrastrukturen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewandelt. Von Data Warehouses über Data Lakes bis hin zu offenen, dynamischen Systemen wie Catena-X oder Gaia-X zeichnete Kellner die Evolution nach. Heute gehe es nicht mehr nur um die Sammlung von Daten, sondern um deren gezielte Transformation in aussagekräftige Informationen – ein Prozess, der technologische wie organisatorische Herausforderungen birgt.

Anhand der Initiative Catena-X demonstrierte Kellner, wie branchenübergreifende Datenräume konkret funktionieren. Der Fokus liegt auf standardisierten „Kits“, etwa zur CO₂-Bilanzierung (PCF) oder zum Demand and Capacity Management (DCM). Die Umsetzung erfolgt in Pilotprojekten mit OEMs und Zulieferern – und zunehmend verpflichtend, etwa durch Integration in Terms & Conditions großer Hersteller.

Die Umsetzung im Unternehmen: Komplex, aber lohnend

Der Weg vom Datenstandard zur unternehmensinternen Umsetzung ist anspruchsvoll. Kellner beschrieb die Herausforderung, aus unterschiedlichen Quellen (meist verteilt über mehrere Systeme) die relevanten Informationen zu extrahieren, zu transformieren und konsistent bereitzustellen. Neben technischen Prozessen sind dabei auch methodische Kompetenzen und nachhaltige Strukturen entscheidend – etwa durch die Etablierung einer Smart Data Fabric, wie sie InterSystems anbietet.

Gesetzliche Rahmenbedingungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und ESG-Vorgaben üben laut Kellner „Schub“ – nicht Druck – auf Unternehmen aus. Wer den digitalen Reifegrad im eigenen Haus erhöhen möchte, kann diese Anforderungen als Chance nutzen: Transparenz in der Lieferkette bedeutet nicht nur Pflichterfüllung, sondern auch ein Mehr an Innovationsfähigkeit und Prozessqualität, etwa im Bereich Smart Manufacturing.

Seit 1978 unterstützt InterSystems Unternehmen bei der Verarbeitung und Nutzbarmachung komplexer Datenstrukturen. Die technologische Plattform ermöglicht es, Datenquellen zu erschließen, Informationen gezielt aufzubereiten und sie unternehmensweit verfügbar zu machen – nicht im Big Bang, sondern in handhabbaren, aufeinander aufbauenden Schritten.

Kellners Fazit: „Ein strukturierter Datenraum schafft nicht nur Transparenz über Unternehmensgrenzen hinweg, sondern auch Mehrwert im eigenen Haus. Die Zeit zu handeln ist jetzt.“

Die ganze Keynote ansehen:

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