Credits: BVG/ Andreas Süß
Die BVG befindet sich mitten in einem umfassenden Digitalen Transformationsprozess. In diesem Interview erklärt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Top-Speaker der TRANSFORM 2025, welche strategischen Ziele die BVG mit der Digitalisierung verfolgt, wie der Einsatz moderner Technologien bereits heute den Betrieb effizienter macht und das Fahrgasterlebnis verbessert.
TRANSFORM (T): Welche Ziele verfolgt die BVG mit der Digitalen Transformation ihres Unternehmens und wie sollen diese erreicht werden?
Henrik Falk (F): Die Digitale Transformation ist für die BVG entscheidend, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Wir schauen ständig, wo wir die Digitalisierung in unserem täglichen Betrieb und in der Verwaltung verbessern können. Zusammen mit unserer IT setzen wir diese Ideen in die Tat um. Aktuell arbeiten wir an unserer Unternehmensstrategie bis 2035, wobei die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielt – sowohl in der Unternehmenskultur als auch im operativen Geschäft. Unser Ziel ist es, die BVG effizienter und zukunftssicherer zu gestalten.
T: Wie hat sich der Einsatz digitaler Technologien bisher auf den Betrieb und die Effizienz der BVG ausgewirkt?
F: Ein gutes Beispiel ist das neue Account-Based Ticketing (ABT). Im Vergleich zum bisherigen System bietet es deutliche Vorteile. Wir müssen keine Chipkarten mehr herstellen oder versenden, was sowohl Kosten spart als auch umweltfreundlicher ist. Jede nicht produzierte Karte reduziert den Elektroschrott. Für die BVG bedeutet das eine finanzielle Entlastung und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz.
T: Wie hat sich die Digitale Transformation auf die Fahrgasterfahrung ausgewirkt? Gibt es konkrete Beispiele für Verbesserungen?
F: Die Digitale Transformation hat die Erfahrung für Fahrgäste erheblich verbessert. Über Apps erhalten sie aktuelle Informationen, zum Beispiel über Störungen oder Fahrpläne. Der Ticketkauf ist ebenfalls einfacher geworden, da man jederzeit online ein Ticket erwerben kann.
Die Jelbi-App ermöglicht es den Nutzenden, verschiedene Verkehrsmittel bequem aus einer Hand zu buchen, was dazu beiträgt, den Individualverkehr zu reduzieren. Seit 2021 hat sich die Nutzung von Jelbi sogar verdreifacht. Außerdem können Abonnements jetzt einfach online verwaltet werden, und mit digitalen Tickets wie dem Deutschlandticket können unsere Fahrgäste in ganz Deutschland reisen.
T: Wie geht die BVG mit der Cybersicherheit um, insbesondere in Bezug auf die zunehmende Digitalisierung?
F: Wir haben klare Abläufe, wenn wir neue digitale Tools oder Schnittstellen einführen. Als Unternehmen, das zur kritischen Infrastruktur zählt, gehen wir dabei sehr sorgfältig vor, aber Details können wir aus Sicherheitsgründen nicht offenlegen.
T: Was sind die nächsten Schritte oder Projekte im Rahmen der Digitalen Transformation, die die BVG in naher Zukunft umsetzen möchte?
F: Neben der bereits erwähnten Unternehmensstrategie arbeiten wir gerade an zahlreichen Digitalisierungsprojekten. Dazu gehört die Verbesserung der Fahrgastinformationen, eine KI-gestützte Schichtplanung und die Einführung eines digitalen CBTC-Systems für unsere Schienen. Auch intern nutzen wir die Digitalisierung, um Prozesse zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen. Im Grunde lässt sich kein Projekt mehr ohne Digitalisierung denken.
T: Wie garantieren Sie, dass Ihre Beschäftigten nicht den digitalen Anschluss verlieren bzw. die Veränderungen mittragen?
F: Die Digitale Transformation ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch davon, wie bereit die Menschen sind, sich auf diese Veränderungen einzulassen. Deshalb beziehen wir unsere Mitarbeitenden von Anfang an in die Entwicklung und Umsetzung von Lösungen ein. Zudem bieten wir regelmäßige Schulungen an, damit unsere Kolleginnen und Kollegen mit den schnellen Veränderungen Schritt halten können.
Das Interview verdeutlicht, wie essenziell die Digitale Transformation für Unternehmen wie die BVG ist, um auch in Zukunft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Umsetzung solcher komplexen Veränderungsprozesse erfordert einen kontinuierlichen Austausch von Best Practices und Innovationen. Genau hier setzt die TRANSFORM 2025 an, auf der wichtige Unternehmensvertreterinnen und -vertreter wie Henrik Falk aktuelle Beispiele aus ihren Geschäftsbereichen präsentieren.
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