Personal & Wandel Allgemeines
26. Juni 2025

Frauen in der Digitalwirtschaft: Digitalisierung braucht Diversität

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Die deutsche Digitalwirtschaft ist auf weibliche Fachkräfte angewiesen – doch der Abstand zwischen Anspruch und Realität bleibt groß. Das aktuelle Fact Sheet „Frauen in der Digitalwirtschaft – Zahlen, Chancen & Handlungsbedarf“ des Digitalverbands Bitkom legt offen, wie massiv Frauen in IT-Berufen unterrepräsentiert sind und welche strukturellen Hürden ihren Zugang zur Digitalbranche erschweren.

Zahlen, die zum Handeln zwingen

Nur 18 Prozent der IT-Fachkräfte in Deutschland sind weiblich, der Anteil von Frauen in der gesamten Digitalwirtschaft liegt bei rund 30 Prozent. In 94 Prozent der Unternehmen machen Frauen weniger als die Hälfte der Beschäftigten in digitalen Funktionen aus. In keinem einzigen befragten Unternehmen sind mehr Frauen als Männer in diesen Positionen tätig. Diese Zahlen zeigen: Die Digitalbranche ist nach wie vor männlich dominiert – und das trotz einer wachsenden Zahl an offenen Stellen und dem dringend benötigten Innovationspotenzial vielfältiger Teams.

Auch im Bildungssystem ist der Nachholbedarf deutlich: Nur etwa jede fünfte Studierende im Bereich Informatik ist eine Frau. In der dualen IT-Ausbildung liegt der Anteil bei gerade einmal 12 Prozent. Besonders alarmierend: Mehr als jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) gibt an, bisher keine einzige Frau in digitalen Funktionen beschäftigt zu haben.

Hürden und Hemmnisse

Die Gründe für die geringe Präsenz von Frauen sind vielfältig: von tradierten Rollenbildern über fehlende Vorbilder und Netzwerke bis hin zu einer Unternehmenskultur, die wenig Raum für Diversität lässt. Auch in der beruflichen Praxis fehlen oft gezielte Programme zur Förderung von Frauen. Zwar haben 37 Prozent der Unternehmen entsprechende Ziele definiert, doch in fast 40 Prozent existieren keine spezifischen Maßnahmen. Die häufigste Begründung: ein vermeintlich zu geringer Anteil qualifizierter Bewerberinnen.

Dabei sehen viele Unternehmen durchaus Potenziale: 88 Prozent bestätigen, dass gemischte Teams das Betriebsklima verbessern, 81 Prozent erwarten durch mehr weibliche Perspektiven eine Innovationssteigerung. Dennoch betrachtet rund ein Drittel Gleichstellungsmaßnahmen als „Alibi“ oder gar als verzichtbar.

Forderungen an Politik und Wirtschaft

Bitkom und die Initiative #SheTransformsIT fordern strukturelle Veränderungen: Informatik soll verpflichtend und gendersensibel in Schulen unterrichtet werden, Aus- und Weiterbildungsangebote speziell für Frauen müssen ausgebaut und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch bessere Betreuungsinfrastruktur sichergestellt werden. Auch erwarten viele Unternehmen mehr Engagement der Politik: 52 Prozent sehen die Bundesregierung in der Pflicht, den Anteil von Frauen in digitalen Berufen aktiv zu fördern.

TRANSFORM 2026: Plattform für digitale Vielfalt

Die Herausforderungen sind klar – ebenso wie die Chancen. Die TRANSFORM2026 greift genau hier an. Als zentrale Plattform für Entscheiderinnen und Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik setzt die TRANSFORM auf Austausch, Innovation und konkrete Lösungen. In interaktiven Formaten und Best-Practice-Sessions werden zukunftsfähige Strategien vorgestellt – darunter auch Programme, die gezielt Frauen den Weg in die Digitalwirtschaft ebnen.

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