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2. April 2025

Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0: Deutsche Industrie zwischen Aufbruch und Unsicherheit

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Die deutsche Industrie befindet sich im technologischen Umbruch. Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und vernetzte Produktionssysteme prägen zunehmend den industriellen Alltag. Eine aktuelle Erhebung von Bitkom Research zeigt: Industrie 4.0 wird von einer Mehrheit der Unternehmen als Chance erkannt – und Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie für die Zukunft eingeschätzt.

Laut der Umfrage setzen bereits 42 Prozent der deutschen Industrieunternehmen KI in ihrer Produktion ein, weitere 35 Prozent haben entsprechende Planungen. Für 82 Prozent ist der KI-Einsatz entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit – dennoch befürchten 46 Prozent, dass Deutschland die KI-Revolution verschläft. Der Optimismus wird also von Sorge begleitet. Während 79 Prozent eine Vorreiterrolle Deutschlands beim KI-Einsatz fordern, sehen 21 Prozent KI als bloßen Hype.

Insbesondere bei der Analyse industrieller Prozesse, in der Robotik und beim Energiemanagement spielt KI eine wachsende Rolle. Hindernisse bleiben jedoch bestehen: Es fehlt an Expertise (42 Prozent), und viele Unternehmen warten ab, welche Erfahrungen andere machen (50 Prozent). Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab fordert daher eine stärkere Integration von KI-Kompetenzen in Aus- und Weiterbildung.

Industrie 4.0: Internationales Rennen um die Technologieführerschaft

Die Studie zeigt auch: Deutschland steht unter internationalem Druck. Während China und die USA bei Industrie 4.0 führend gesehen werden, landet Deutschland auf Platz drei. Fast die Hälfte der Befragten sieht die Bundesrepublik als Nachzügler – nur ein Viertel hält Deutschland für einen Vorreiter.

Dennoch ist der technologische Wandel in vollem Gange: 71 Prozent der Unternehmen nutzen bereits Industrie 4.0-Anwendungen, weitere 21 Prozent sind in der Planungsphase. Der Einsatz von IoT-Plattformen (46 Prozent), digitalen Zwillingen (48 Prozent) und digitalen Marktplätzen (53 Prozent) nimmt stark zu. Auch Datenräume und Initiativen wie Manufacturing-X gewinnen an Bedeutung.

Investitionen trotz Krise

Trotz konjunktureller Herausforderungen bleiben die Investitionen in Industrie 4.0 stabil oder steigen: 36 Prozent der Unternehmen planen 2025 mehr zu investieren, 44 Prozent wollen das Niveau halten. Nur 17 Prozent sehen Kürzungen vor. Dennoch sehen 46 Prozent aufgrund der Lage ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet und 42 Prozent befürchten eine ausgebremste Digitalisierung.

Die Unsicherheiten im internationalen Umfeld – insbesondere ein möglicher Wahlsieg Donald Trumps in den USA – verstärken die Sorgen: 68 Prozent der Unternehmen erwarten negative Folgen für die deutsche Industrie. Als Reaktion denken 43 Prozent über Produktionsverlagerungen nach.

Rahmenbedingungen und Forderungen an die Politik

Die Unternehmen fordern klare politische Signale: 88 Prozent warnen vor einer Überregulierung von KI, 86 Prozent fordern rechtliche Sicherheit beim Datenaustausch, 78 Prozent wünschen sich steuerliche Anreize. Auch die Infrastruktur bleibt ein Schlüsselthema: 76 Prozent sehen im Breitbandausbau eine zentrale Voraussetzung für den Erfolg von Industrie 4.0.

Nicht zuletzt ist der Bildungssektor gefragt: 59 Prozent der Unternehmen halten spezielle Aus- und Weiterbildungsprogramme für Industrie 4.0 für unerlässlich – ein entscheidender Hebel, um den Fachkräftemangel zu überwinden und den digitalen Wandel nachhaltig zu gestalten.

Fazit

Die deutsche Industrie steht an einem Wendepunkt. Sie erkennt das Potenzial von KI und Industrie 4.0 – doch zwischen Anspruch und Umsetzung liegen Herausforderungen. Damit Deutschland international nicht den Anschluss verliert, sind entschlossene Investitionen, kluge Regulierung und strategische Bildungspolitik gefragt.

Mit Best Practices aus Deutschland, Einblicken in globale Entwicklungen und Diskussionen zu regulatorischen Rahmenbedingungen liefert TRANSFORM die strategische Tiefe, die Unternehmen benötigen, um im internationalen Wettbewerb nicht nur Schritt zu halten, sondern voranzugehen. Während China und die USA als Technologieführer gelten, wird deutlich: Deutschland hat das Potenzial zur Aufholjagd – wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln.

TRANSFORM ist deshalb mehr als eine Veranstaltung – sie ist ein entscheidender Knotenpunkt für die digitale Zukunft der Industrie. Tickets für die TRANSFORM am 18. & 19. März 2026 gibt es hier: https://transform.show/unsere-tickets

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