TRANSFORM Spotlight
24. April 2025

Transformation in Traditionsunternehmen: Wie der Wandel gelingt

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Auf der TRANSFORM 2025 diskutierten Bernd Herrmann, Mitglied der Konzernführung der Würth Group, Agnieszka Maria Walorska, Founder & CEO bei mika, Dr. Frederike Fritzsche, Chief Tech Transformation Officer der OTTO Group, wie selbst etablierte Unternehmen den digitalen Wandel meistern und welche Ansätze auch KMUs für ihre eigene Transformation übernehmen können.

Transformation ist kein Ziel, sondern ein Prozess

Die Würth Group, ein über 80 Jahre altes Unternehmen, zeigt, dass Transformation ein fortlaufender Prozess ist. Bernd Herrmann erklärte, dass das Unternehmen seit jeher gewachsen ist und kontinuierlich Anpassungen vorgenommen hat. „Transformation ist für uns normal“, so Herrmann. Für KMUs bedeutet dies: Transformation sollte nicht als einmaliges Projekt betrachtet werden, sondern als eine fortlaufende Anpassung an neue Gegebenheiten. Wer den digitalen Wandel anpackt, muss ihn langfristig gestalten und regelmäßig überprüfen.

Flexibilität und Geschwindigkeit als Wettbewerbsvorteil

Agnieszka Maria Walorska, Gründerin von Mika, einem KI-Startup, hob die Agilität von Startups hervor. Walorska hat zwar nicht mit den bürokratischen Strukturen zu kämpfen, die Traditionsunternehmen oft hemmen, aber auch sie muss sich gegen die Herausforderungen der Bürokratie wappnen. Ihr Unternehmen nutzt KI, um Buchhaltung für kleine Unternehmen zu automatisieren – ein konkretes Beispiel, wie Technologie das Leben kleinerer Unternehmen erheblich erleichtern kann. KMUs sollten sich ebenfalls fragen: „Wie kann Digitalisierung uns helfen, Prozesse zu vereinfachen und schneller zu arbeiten?“ Die Lektion: Auch kleine Unternehmen können von der Flexibilität und Schnelligkeit von Startups profitieren, indem sie sich mit einfachen, aber wirkungsvollen Technologien weiterentwickeln.

Unternehmenskultur ist der Schlüssel zum Erfolg

Ein weiteres zentrales Thema der Diskussion war die Bedeutung der Unternehmenskultur. Bernd Herrmann betonte, dass es nicht nur um Technologien gehe, sondern auch darum, die Mitarbeitenden mit auf die Reise zu nehmen. „Führung bedeutet nicht, den Mitarbeitern vorzuschreiben, was sie tun sollen, sondern ihnen zu zeigen, wie es geht“, erklärte er. Für KMUs ist dies eine wertvolle Lektion: Transformation gelingt nur, wenn alle im Unternehmen mitgenommen werden – und das beginnt bei der Führung. Eine transparente Kommunikation und das Einbinden von Mitarbeitern in den Veränderungsprozess sind entscheidend für den Erfolg.

Dr. Fritzsche von der Otto Group ergänzte, dass bei Otto die Kultur der Veränderung schon lange tief verwurzelt sei. „Die Familie Otto trägt sehr dazu bei, dass wir uns immer wieder zukunftsorientierte Impulse geben“, sagte sie. Diese Kultur der Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung ist für KMUs besonders wichtig, um in der digitalen Ära wettbewerbsfähig zu bleiben.

Messung von Transformation: Kleine Schritte, große Wirkung

Die Panelisten diskutierten auch, wie der Erfolg der Transformation messbar gemacht werden kann. Dr. Fritzsche erklärte, dass bei Otto nicht nur Effizienz, sondern auch die Verbesserung der Arbeitsqualität durch den Einsatz von KI im Vordergrund steht. Für KMUs bedeutet dies: Erfolgreiche Transformation muss nicht immer sofort in großen Zahlen messbar sein. Es geht oft darum, erste kleine Erfolge zu erzielen und die Qualität der Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Der Einsatz von Tools, die den Arbeitsalltag erleichtern – sei es durch Automatisierung oder durch bessere Datenanalyse – kann schon im kleineren Maßstab zu beeindruckenden Ergebnissen führen.

Vielfalt und Diversität als Treiber der Transformation

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Rolle der Diversität in der Transformation. Walorska machte klar, dass die Förderung von Diversität in Führungsetagen und Teams nicht nur ein gesellschaftliches Anliegen, sondern ein unternehmerischer Vorteil ist. Sie betonte, dass gerade in Technologieprojekten unterschiedliche Perspektiven notwendig sind, um innovative Lösungen zu entwickeln. Auch für KMUs bedeutet dies: Eine diverse Belegschaft und die Förderung von vielfältigen Ideen sind entscheidend, um die digitale Transformation voranzutreiben.

Transformation als kontinuierlicher Prozess für KMUs

Das Panel zeigte deutlich, dass Digitale Transformation nicht nur für große Konzerne eine Herausforderung ist – auch für KMUs kann sie zur Chance werden. Es geht nicht darum, alles auf einmal zu verändern, sondern kontinuierlich anzupassen und die richtigen Technologien und Prozesse schrittweise zu integrieren. KMUs sollten auf Flexibilität setzen, eine offene Unternehmenskultur pflegen und ihre Mitarbeiter aktiv in den Wandel einbeziehen. Der Erfolg der Transformation misst sich nicht nur in großen Zahlen, sondern auch in kleinen, aber kontinuierlichen Verbesserungen. Letztlich sind es diese Schritte, die den Weg für nachhaltigen Erfolg in der digitalen Zukunft ebnen.

Ganze Keynote hier ansehen:

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