Für Unternehmen ist es unerlässlich, auf die richtigen Technologien und Strategien zu setzen, um in einer zunehmend digitalen Welt erfolgreich zu sein. Lars Mallien, watsonx Ecosystem Leader at IBM DACH bei IBM, erklärt im Interview, wie IBM Unternehmen mit einer KI- und Datenplattform dabei unterstützt, die Vorteile von KI umfassend zu nutzen und welche zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich geplant sind.
TRANSFORM (T): Was ist IBM watsonx und welches Ziel steckt dahinter?
Lars Mallien (M): Die KI- und Datenplattform IBM watsonx umfasst drei Kernkomponenten. Watsonx.ai konzentriert sich auf die Entwicklung, das Training und die Bereitstellung von KI-Modellen. Watsonx.data bietet Tools zur Integration, Bereinigung, Transformation und Analyse von Daten. Watsonx.governance stellt sicher, dass Daten- und KI-Prozesse den gesetzlichen und ethischen Standards entsprechen, und bietet Überwachungs- und Transparenzfunktionen. Zusammen unterstützen diese Komponenten Unternehmen dabei, ihre KI- und Dateninitiativen effizient und verantwortungsbewusst umzusetzen.
Unternehmen entscheiden sich aufgrund der folgenden Eigenschaften für watsonx:
Offen: Basierend auf offenen Technologien, die eine Vielzahl von Modellen zur Abdeckung von Anwendungsfällen und Einhaltung von Compliance-Anforderungen für Unternehmen bereitstellen.
Zielgerichtet: Gezielte Ausrichtung ihrer AI auf bestimmte Unternehmensbereiche wie HR, Kundenservice oder IT-Betrieb, um neue Vorteile zu nutzen.
Vertrauenswürdig: Basiert auf den Grundsätzen Transparenz, Verantwortung und Governance, damit rechtliche, regulatorische und ethische Bedenken sowie Befürchtungen hinsichtlich der Genauigkeit zerstreut werden.
Nutzen Sie KI nicht einfach nur, sondern werden Sie zum KI-Wertschöpfer, der von dem Wert profitiert, den seine Modelle schaffen.
T: Welchen konkreten Anwendungsfall für generative KI haben Sie bei Ihren Kundinnen und Kunden beobachtet und welche Erfolge konnten damit erzielt werden?
M: Unternehmen experimentierten zunächst mit generativen KI-Implementierungen und sammelten in unkritischen Bereichen Erfahrungen. Aktuell verschiebt sich der Fokus auf die Suche nach Anwendungsfällen in zentralen Geschäftsbereichen, wo der ROI weiter steigen wird. Mit den Fähigkeiten von watsonx wurden praxistaugliche Lösungen entwickelt:
Das Oberlandesgericht Stuttgart klassifiziert Fallakten und beschleunigt so die Erzeugung von Entscheidungsgrundlagen für Richterinnen und Richter.
Die Anwälte Burger & Partner (Österreich) setzen eine von IBM und ABP entwickelte Branchenlösung für das Patentmanagement ein.
Das Jugendamt des Landratsamts Augsburg erzielte eine Verbesserung von bis zu 91 Prozent bei der Zeit, die benötigt wird, um Fallinformationen zusammenzustellen.
T: Welche zukünftigen Entwicklungen planen Sie für Ihre KI und Datenplattform watsonx?
M: AI-Agenten sind heute die Hauptschnittstelle für Benutzer, die mit generativen KI-Anwendungen interagieren. Da LLMs schnell veralten können, fehlen oft Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen Weiterentwicklung. Dies führt zu zahlreichen Modellvarianten ohne klare Standards. Um dieses Problem zu lösen haben wir InstructLab entwickelt. Es nutzt eine Technik namens LAB (Large-Scale Alignment for ChatBots) und generiert synthetische Daten, um die Modelle zu trainieren. Dies erleichtert die Anpassung und Verbesserung von LLMs mit weniger Aufwand und Kosten. Entwicklerinnen und Entwickler können diese Modelle über watsonx.ai nutzen und zur Weiterentwicklung beitragen. Darüber hinaus bietet es eine kollaborative Plattform für die Modellentwicklung und nutzt kontinuierlich aktualisierte Modelle, um die Leistung und Anpassungsfähigkeit zu verbessern
Technologien dieser Art werden auf der TRANSFORM im Mittelpunkt stehen, wo Führungskräfte sowie Entscheiderinnen und Entscheider die Gelegenheit haben, sich über die neuesten Trends und Strategien auszutauschen und transformative Ideen für ihre eigenen Unternehmen zu gewinnen.