„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – mit diesem Zitat eröffnete Prof. Dr. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, seine Keynote bei der TRANSFORM 2025. Sein Appell: Deutschlands Unternehmen müssen gemeinsam mit Wissenschaft und Politik entschlossen handeln, um die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen und technologische Unabhängigkeit im globalen Wettbewerb zu sichern.
Prof. Dr. Hanselka erinnerte eindrücklich an Deutschlands wirtschaftliche Stärke: Als drittgrößte Volkswirtschaft und Exportnation mit nur 0,9 % der Weltbevölkerung sei das Fundament weiterhin solide. Besonders hervor hob er die Hidden Champions – mittelständische Unternehmen, die in ihren Nischen Weltmarktführer sind und von denen rund die Hälfte aus Deutschland stammt. Diese seien das Rückgrat der industriellen Innovationskraft, müssten jedoch politisch stärker unterstützt werden.
Gleichzeitig mahnte Prof. Dr. Hanselka: In puncto Innovationsfähigkeit, Schlüsseltechnologien und Digitalisierung liegt Deutschland deutlich hinter den eigenen Ansprüchen. Platz 12 bei der Innovationsfähigkeit, Platz 23 im digitalen Wettbewerb und Platz 33 bei der Cybersicherheit seien alarmierende Indikatoren. „Diese Defizite müssen nicht verdrängt, sondern gelöst werden“, so Prof. Dr. Hanselka. Besonders kritisch: die starke Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern bei Betriebssystemen, KI-Chips und Cloud-Infrastrukturen.
Die Kernbotschaft für Unternehmen: Nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik lassen sich diese Herausforderungen bewältigen. Prof. Dr. Hanselka forderte einen klaren Fokus auf Stärken, regionale Exzellenzförderung und mehr Mut zur Konzentration. Besonders im Bereich der Schlüsseltechnologien – von hybrider KI über neue Chiparchitekturen bis hin zur kollaborativen Robotik – sieht die Fraunhofer-Gesellschaft große Chancen für deutsche Unternehmen, wenn diese gezielt in die Partnerschaft mit der Forschung investieren.
Ein konkretes Beispiel: Das Sprachmodell TEKEN 7B, entwickelt von Fraunhofer, steht als Open-Source-Lösung zur Verfügung – gestützt auf qualitativ hochwertige Daten aus Wissenschaft und Industrie. In Kooperation mit dem BMBF wurde jüngst auch ein Zugang zu Hochleistungsrechnern für den Mittelstand ermöglicht – eine neue Chance, KI-Modelle „Made in Germany“ gemeinsam mit der Industrie weiterzuentwickeln.
„Wir müssen technologieoffen sein, viel mehr Mut zeigen – und in die Lücken springen“, so Prof. Dr. Hanselka. Die Zeit des Abwartens sei vorbei. Der globale Wettbewerb, besonders mit den digitalen Vorreitern in den USA und der Innovationsdynamik in China, erfordere strategische Investitionen in leistungsfähige Infrastrukturen und den gezielten Ausbau europäischer Kompetenzen. Der European Chips Act und der AI Act seien dabei erste wichtige Schritte.
Sein abschließender Appell: „Lassen Sie uns vernetzen, unterhaken, und gemeinsam gestalten. Die TRANSFORM ist dafür die perfekte Plattform.“
Die Keynote von Prof. Dr. Hanselka war ein Aufruf zur aktiven Gestaltung der Zukunft. Für Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen heißt das: Kooperation mit Forschungseinrichtungen intensivieren, in Schlüsseltechnologien investieren, technologische Souveränität stärken – und sich den Wandel gemeinsam mit politischer Rückendeckung zunutze machen.
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