Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt rasant. Doch während sich zahlreiche Unternehmen bereits mit dem Einsatz von KI-Tools beschäftigen, bleibt ein Großteil der Beschäftigten ohne die nötige Weiterbildung. Laut einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland hat bislang lediglich ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen eine Schulung im Umgang mit KI erhalten. Weitere 6 Prozent geben an, dass Schulungen angeboten werden, sie diese aber noch nicht wahrgenommen haben.
Die große Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten verfügt demnach über keinerlei KI-Fortbildungsangebote durch ihren Arbeitgeber. Dies steht in einem deutlichen Widerspruch zu den Anforderungen der europäischen KI-Verordnung, die Unternehmen seit Februar 2025 verpflichtet, allen Beschäftigten ein „ausreichendes Maß an KI-Kompetenz“ zu vermitteln. Dazu zählen neben festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch Freelancer, Zeitarbeiter und externe Dienstleister.
Bitkom empfiehlt, KI-Schulungen bedarfsgerecht, zielgruppenspezifisch und kontinuierlich zu gestalten. Neben technischen Grundlagen sollten auch rechtliche und ethische Fragen sowie Themen wie Datenschutz und Datensicherheit behandelt werden. Zudem sollten die Weiterbildungskonzepte praxisnahe Elemente wie Lernräume zum Ausprobieren, Peer-Learning und Community-Netzwerke enthalten, um den Wissenstransfer nachhaltig zu verankern.
Die Umfrage zeigt auch, wie tiefgreifend die Beschäftigten die potenziellen Auswirkungen von KI einschätzen: 14 Prozent glauben, dass eine KI sie in ihrem aktuellen Beruf vollständig ersetzen könnte. Noch drastischer fällt die Einschätzung bezüglich Führungspositionen aus: Ein Drittel (33 Prozent) der Berufstätigen hält es für möglich, dass ihre Vorgesetzte oder ihr Vorgesetzter künftig durch eine KI ersetzt wird.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Beschäftigte umfassend auf die digitale Transformation vorzubereiten. Nur so kann das Potenzial von KI als Chance zur Effizienzsteigerung und zur Abfederung des Fachkräftemangels genutzt werden.